Hands On: Remember me

Beim japanischen Publisher ist man vom Erfolg von Remember Me anscheinend sehr überzeugt, denn angeblich arbeitet das französische Entwicklerteam von Dontnod Entertainment schon an einem Nachfolger für NextGen-Konsolen. Ob das SciFi-Abenteuer der sympathischen Heldin Nilin bei Kennern des Genres gut ankommt, bleibt natürlich abzuwarten. Potenzial für einen Hit ist aber auf definitiv vorhanden.
Schöne neue Welt?
In naher Zukunft unterdrückt ein skrupelloser Konzern namens Memorize die Menschheit, beziehungsweise die Einwohner von Neo-Paris. Das Unternehmen macht es möglich, Erinnerungen auszutauschen, dieser Eingriff in die menschliche Psyche hat jedoch schlimme Folgen: durch häufigen Konsum positiver Erinnerungen stellt sich sehr schnell eine Abhängigkeit wie bei harten Drogen ein. Folglich mutieren immer mehr Menschen zu aggressiven Junkies. Ein Teil dieses Systems war einst die hübsche Hauptdarstellerin Nilin, die als „Memory Hunter“ für Memorize arbeitete. Warum sie in Ungnade gefallen ist, ist zu Beginn unklar. Sie wacht in einem Raum des Unternehmens auf, ohne Erinnerungen, nur ihren Namen weiß sie noch. Nach einer rasanten Befreiungsaktion, bei der ihr per Funk ein Mitglied der Widerstandsgruppe „Erroristen“ hilft, landet sie in den dunklen Ghettos der einstigen „Stadt der Lichter“.



Die französische Hauptstadt des Jahres 2084 versprüht allerorts ein sehr stimmiges Zukunfts-Flair, das sich an Filmen wie „I, Robot“ und „Blade Runner“ orientiert. Während die Reichen in sauberen und hellen Stadtvierteln wohnen, haust die arme und von der Erinnerungs-Droge abhängige Bevölkerung in düsteren Slums. Die Macher haben sich merklich viel Mühe gegeben, diesen Kontrast glaubwürdig darzustellen. In den Nobelvierteln machen futuristische Werbetafeln auf die neusten Produkte aufmerksam und alles schon fast unerträglich sauber, in den Armenvierteln ist der Verfall und Dreck allgegenwärtig. In Sachen Grafik macht Remember Me einen durchweg guten Eindruck und ist – soweit wir das anhand der Vorabversion beurteilen können – mit Assassin's Creed III auf einer Höhe. Wie beim Ubisoft-Konkurrenten treten ab und zu aber auch Kantenflimmern auf, des Weiteren sind uns einige matschige Texturen aufgefallen.

08.05.2013 : Stefan Grund