Das Entscheidungs-System zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Spielablauf, wobei sich die Möglichkeiten keineswegs auf simple „A oder B“-Mechanismen beschränken. Im Prinzip zeichnet das Spiel permanent auf, wie wir uns verhalten. Metzeln wir uns schonungslos durch die Wachen und hinterlassen eine große Blutspur oder schleichen wir unentdeckt von Schatten zu Schatten und greifen nur im äußersten Notfall auf Gewalt zurück?
Je mehr Chaos wir hinterlassen, desto schlechter fällt der Missionsbericht nach Abschluss eines Kapitels aus. Obwohl sich Dishonored 2 prima in Rambo-Manier bewältigen lässt, kann sich eine bedachtere Vorgehensweise angesichts unterschiedlicher Enden aber auszahlen. Das Spiel fleht uns immer wieder an, mehrfach gespielt zu werden.
Leider braucht die recht einfallslose Hintergrundgeschichte des Titels eine ganze Weile um in Fahrt zu kommen. Mit rund 20-stündiger Spieldauer bietet die Kampagne zwar einen ordentlichen Umfang. Die eine oder andere Länge muss dafür aber zweifellos in Kauf genommen werden. Glücklicherweise motiviert Dishonored 2 in einem anderen Bereich umso mehr. Spielmechanik ist das Stichwort.