Die Zeiten, so es sie denn gegeben haben sollte, in denen wir uns mit großen Erwartungen in eine Test-Session zu einem Kinect-Spiel geworfen haben, sind längst vorbei. Grundsätzlich mal keine so schlechten Voraussetzungen für Fighter Within uns positiv zu überraschen. Für Überraschungen ist der Prügeltitel in jedem Fall gut. Unglücklicherweise ist das Wort positiv meilenweit davon entfernt, im selben Zusammenhang genannt zu werden…
Knockout noch vor Kampfbeginn
Wie schnell ist der Prozessor der Xbox One noch mal und wie viel Arbeitsspeicher noch gleich steckt in der Kiste? In Anbetracht der unfassbar langen Ladezeiten, die uns zwischen den Kämpfen (und den einzelnen Runden selbiger!!!) immer wieder auf äußerst harte Geduldsproben stellten, lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, dass man anstelle einer Konsole der nächsten Generation einen DVD-Player aus dem letzten Jahrhundert im Wohnzimmer stehen hat. Gefühlte Minuten vergehen, bis der nächste Kampf in Angriff genommen werden darf… Weltrekordverdächtig. Vorschlag an Ubisoft: Mal beim Guiness Buch der Rekorde anrufen!
Die ernüchternde Feststellung nach der ersten absolvierten Runde: So schlimm waren die Ladepausen ja gar nicht. Die katastrophale Spielmechanik sorgt dafür, dass ihr euch schon nach wenigen Spielmomenten die nächste Ladeunterbrechung sehnlichst herbeiwünscht. Mal abgesehen davon, dass Kinect nach wie vor mit starken Verzögerungsproblemen beim Erkennen eurer Bewegungen kämpft, macht Fighter Within so ziemlich alles falsch, was ein Beat ‚em Up falsch machen kann. Zwar gibt es mehrere spielbare Charaktere, die einzigen Unterscheidungsmerkmale liegen jedoch in ihrem Aussehen. So stehen einem schwergewichtigen Kampfkoloss die gleichen Schlag- und Tritt-Attacken zur Verfügung, wie einer zierlichen Doppel-D-Blondine.
Dieser Umstand führt dazu, dass jeder Kampf gleich abläuft. Ihr fuchtelt wild mit euren Fäusten und Füßen in der Gegend herum, um euren Gegner gar nicht erst zum Angriff kommen zu lassen oder stellt euch in eine bestimmte Pose, mit deren Hilfe ihr eine Spezialattacke aufladet, die später automatisch ausgeführt wird und für eine Menge Schaden sorgt. Das Ergebnis: Spätestens nach dem dritten Kampf werdet ihr den Titel gelangweilt in die Ecke werfen.