Test: Gears of War 4

Schuster, bleib bei deinen...
Die nicht übersehbaren Parallelen zu den alten Gears of War-Teilen beschränken sich jedoch nicht nur auf Inszenierung und Hintergrundgeschichte. Auch spielerisch bleibt sich der vierte Teil der Saga treu und entpuppt sich bereits nach wenigen Minuten als klassischer Deckungs-Shooter. So hechtet ihr wie gewohnt von Mauer zu Mauer, um dem permanenten Dauerfeuer zahlloser Gegner zu entgehen und eurerseits mit einem von drei mitführbaren Schießprügel alles in Schutt und Asche zu legen, was euch vor die Flinte läuft.

Auf revolutionäre Gameplay-Neuerungen wurde offensichtlich ganz bewusst verzichtet. Hier und da wurden kleinere Zusatz-Features eingestreut, die es beispielsweise ermöglichen, Feinde per Tastendruck hinter einer Deckung zu überraschen und mit dem Kampfmesser auszuschalten. Letztendlich ist das aber nichts, was man inzwischen aus so ziemlich jedem vergleichbaren Action-Titel kennt. Aus neutraler Sicht hinterlassen die fehlenden spielerischen Innovationen sicherlich einen faden Beigeschmack. Der Großteil der Gears of War-Fangemeinde wird sich aber wohl genau darüber in besonderem Maße freuen.



Über fehlende Abwechslung im Rahmen der Einzelspielerkampagne kann man sich ohnehin nicht beschweren. Trotz linearen Spielablaufs und letztlich ein und derselben Beschäftigung, Ballern bis der Arzt kommt, wird Gears of War 4 nie langweilig. Mal gilt es einen Kampfhubschrauber vom Himmel zu jagen, ein anderes Mal Horden anrückender Feinde von der eigenen Basis fernzuhalten und Verteidigungsanlagen zu platzieren. Ebenfalls mit von der Partie sind selbstverständlich auch wieder Meterhohe Riesenmonster, die sich teilweise nur mit speziellen Waffen ausschalten lassen.

Darüber hinaus nimmt hier und da die Spielumgebung Einfluss aufs Geschehen. Das liegt einerseits an zerstörbaren Objekten, die euch oder euren Gegnern die Deckung rauben, und andererseits an nicht nur aus optischer Hinsicht eindrucksvollen klimatischen Bedingungen wie Stürmen oder Energieblitzen, die immer mal wieder, gut dosiert eingestreut werden. So reißt Gears of War 4 aus spielerischer Hinsicht sicherlich keine Bäume aus. Das was es soll und macht, macht es aber verdammt gut!

06.10.2016 : Michael Keultjes