Wenn The Walking Dead: The Game etwas bewiesen hat, dann das Videospiele mehr sein können, als die bloße Aneinanderreihung unzähliger Skripte. Denn auch wenn das Adventure aus dem Hause Telltale Games technisch nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand der Dinge war, so konnte es vor allem inhaltlich vollends überzeugen. Selten vermochte es ein Spiel den Spieler stärker in eine Geschichte einzubeziehen. Denn die toll gezeichneten Charaktere und die unzähligen schwierigen Entscheidungen zwangen den Spieler immer wieder dazu sich klar zu positionieren, ohne dabei einen klaren moralischen Leitfaden vorzugeben.
Mit dem kleinen Mädchen Clementine gelang es den Entwicklern außerdem einen Charakter zu entwickeln, der dem Spieler in Sekundenbruchteilen ans Herz wächst und ihn unmittelbar in eine digitale Ersatz-Vater/- bzw. Mutter-Rolle schlüpfen lässt. Gepaart mit der fantastisch erzählten Geschichte sorgte das bei nicht wenigen dafür, dass sie sich zum Ende der fünften Episode still und heimlich eine Träne verkneifen mussten. Wird Zeit, dass die zweite Staffel startet!
