Lange mussten wir warten und wurden im Dunklen gelassen, was mit dem einsamen Schleicher Sam Fisher, seines Zeichens Protagonist der Splinter Cell-Reihe, denn nun geschieht. Nach einigen Verschiebungen und unterschiedlichen – teilweise widersprüchlichen – Aussagen zum Erscheinen und Geschichte, entschlossen sich die Entwickler von Ubisoft, eine Neuausrichtung der Serie anhand von Splinter Cell Conviction vorzunehmen. Aber eigentlich handelt es sich nicht um einen Neuanfang, sondern um ein Rückbesinnen auf die Werte, die die ersten Teile zur vollwertigen Alternative zu Hideo Kojimas Metal Gear-Reihe machten. Das heißt allerdings nicht, dass die Mannen von Ubisoft Montreal nicht einen Haufen frische Ideen einstreuen, denn wenn man Max Beland, Creative Director für Conviction glaubt, ist der neueste Teil durchaus bahnbrechend in der Art, wie die Kreativität der Spieler zur Problemlösung gefordert wird.
Tiefgründiger, brutaler, dunkler...
Wir erinnern uns zurück an Splinter Cell Double Agent: Nachdem Sam Fishers Tochter Sarah ermordet wurde, er sich auf einen persönlichen Rachefeldzug begab und deshalb in den Untergrund gehen musste, ist ihm nicht viel geblieben außer dem Hass auf den Feind, der ihm alles nahm, das ihm etwas bedeutete. Damit ist die dunkle Seite von Conviction vordefiniert. Wer nichts zu verlieren hat, ist ein unberechenbarer Gegner – und ebenfalls unberechenbar für Third Echelon, seinen früheren Arbeitgeber. Nur wenige seiner früheren Wegbegleiter sind noch auf seiner Seite. Unter anderem arbeitet er noch mit Anna Grimsdottir zusammen, die Kenner der ersten Teile noch als Analystin bei Third Echelon kennen. Sie ist Augen und Ohren für Sam, denn er muss auf seine Markenzeichen verzichten: Die Brille mit Nacht- und Thermosicht, das Armeemesser und sein Arsenal von Gadgets, die die Missionen einfach machten. Zusammen mit dem früheren Navy Seal Costa – der laut Beland eine gemeinsame, noch nicht weiter definierte, Vergangenheit mit Fisher hat – sorgt Anna Grimsdottir dafür, dass Sam Informationen bekommt und in gefährlichen Situationen nicht alleine ist. Wenn jemand eine dunkle Zeit durchlebt, dann Sam Fisher in Splinter Cell Conviction. Neben der persönlichen Rache, wird er laut Ubisoft auf seinem Feldzug durch aller Herren Länder auch herausfinden, wer der Verräter bei Third Echelon ist. Weitere Informationen hierzu gibt es allerdings noch nicht, da sich die Entwickler bedeckt halten.
Da Sam Fisher keine Standardausrüstung sein Eigen nennen darf, muss er sich für die jeweiligen Situationen selbst kreativ Bewaffnung und Zusatzmaterial zusammenbasteln. Doch der Feind ist übermächtig und genau mit den Dingen bewaffnet, die Fisher in den vorigen Teilen den Vorsprung gaben, um alle Missionen zu meistern. Ubisofts Entwickler wiesen mehrfach in Interviews darauf hin, dass die Gegner diese Gadgets haben. Es liegt also nahe, dass der Spieler durchaus Zugriff auf das Material hat – nach dem Ausschalten der Feinde. Wir dürfen gespannt sein, inwieweit wir der Kreativität freien Lauf lassen können und inwieweit wir vordefinierte Materialien nutzen dürfen, um eigene Waffen und Dinge zu erschaffen. Zum Beispiel wurde bei der Demo kurzerhand der Rückspiegel eines Geländewagens abgerissen und von Fisher als Ersatz für die aus den anderen Teilen bekannte Snake Cam genutzt, um unter einer Tür durchschauen zu können. Es steht zu erwarten, dass überall diese Dinge von uns Spielern genutzt werden können.