Wer von Euch noch genervt über die Kontrolle Fishers in Double Agent war, soll laut Max Beland in den Genuss eines überarbeiteten Systems kommen. Das ist auch dringend nötig, denn Splinter Cell Conviction ist viel schneller und Action-orientiert als die Vorgänger. Die Arbeit mit Schatten und Stealth ist immer noch immens wichtig, aber das kanadische Ubisoft-Studio will mit dem neuesten Teil die perfekte Kombination aus Stealth- und Action-Spiel schaffen. Ergo nicht die Grundelemente des unsichtbaren Schleichthrillers verlieren, aber die langwierigen Stealth-Einlagen durchaus verkürzen und so mehr Spaß am Spiel produzieren. Das ist ein durchaus interessantes Ziel. Ob es umsetzbar ist, ohne das Sam Fishers neuestes Abenteuer zu einem reinen Actiontitel verkommt, bleit abzuwarten – schließlich ist das Element des langsamen Schleichens fester Bestandteil der Stealth-Spiele.
Wer die neuesten Rainbow Six-Spiele von Ubisoft gespielt hat, findet ein interessantes Feature in Conviction wieder: Mark and Execute. Bevor Ihr Sam Fisher in einen Raum eindringen lasst, könnt Ihr die Gegner markieren und sobald es ans Eingemachte geht, kümmert sich Fisher selbstständig in der von Euch vorgegebenen Reihenfolge um die bösen Jungs. Also: Kamera oder Behelfsgerät unter dem Türschlitz durch, markieren und die Show genießen. Weil es sich um einen persönlichen Rachefeldzug handelt und der Protagonist nichts zu verlieren hat, ist der gesamte Ton und das Verhalten aggressiver geworden. Jack Bauer ist in der Art seiner Befragungsmethoden ein Chorjunge, stellt man ihn Fishers neugewonnener Brutalität beim Erlangen von Informationen von Gegnern gegenüber. Er prügelt, würgt und quält – ohne Rücksicht auf Verluste.