Hands On: Lords of the Fallen

...was das Gameplay nicht hält
Worüber sich jedoch weniger hinwegsehen lässt ist das Gameplay. Zur Auswahl standen ein Kleriker, ein Krieger und ein Schurke. Wir hatten uns für ersteres entschieden und gingen entschlossen dem ersten Feind auf einer Hängebrücke vor einem riesigen Schloss entgegen. Es mag vermessen klingen, doch schon bei der ersten Berührung des Ministicks um einen Schritt nach Vorne zu setzen wurde uns klar: Der Dark Souls-Vergleich passt wie die Faust aufs Auge. Starker Schlag auf RT, leichter Angriff auf RB, rollen, Schild hochhalten, Items verwenden, hier ist absolut alles gleich! Buttonmashing führt zum sicheren Tod, die bekannte Strategie einen großen Gegner erst einmal ausholen zu lassen, auszuweichen und dann seinen Rücken mit Hieben zu bearbeiten, greift hier genau wie im Vorbild.



Eine Ausnahme, die wir für schlicht schwachsinnig hielten war, dass der Gegner noch ein verstecktes Ass im Ärmel hatte. Sobald der Lebensbalken nämlich leer war, schmetterte die riesige Kreatur seine Fäuste in den Boden und war schlagartig wieder geheilt. Dieser Strategie ging der NPC so lange nach, bis uns ein Entwickler darauf hinweisen musste, dass am Ende der Brücke in einem der Fässer sein Herz versteckt ist, welches wir zuerst einsammeln müssen, bevor der Gegner endgültig am Boden bleibt. In der Theorie eine nette Idee, doch wieso mussten wir darauf hingewiesen werden?

Weil das Spiel in keinster Weise betont hätte, dass wir der direkten Konfrontation aus dem Weg gehen, erst mal einige Meter weiter laufen und dann den einen wichtigen Gegenstand in einer überhaupt nicht herausstechenden Vase finden mussten. Kein Tutorialhinweis, kein kleiner Wink für den ersten Test, man sollte ganz von alleine darauf kommen, dass es wohl irgendwo einen versteckten Gegenstand geben musste um siegreich aus dem Kampf hervorzugehen, aber wieso? Klar, falls man in der fertigen Version vorher darauf hingewiesen wird oder Anzeichen dafür bestehen, dass es noch zusätzliche Tricks gibt um eine Sorte Gegner besiegen zu können, ist es okay, so war es aber ein ziemlich schwaches Alleinstellungsmerkmal.

25.08.2014 : Michael Neichl