Wenngleich durch die vergleichsweise seltenen Auftritte des Master Chiefs ein wenig vom typischen Halo-Feeling verloren geht, erinnert einen die brachiale Spielmechanik von Halo 5: Guardians letztlich doch immer daran, in welchem Universum man sich grade befindet. Und dabei verzichtet das Spiel nicht auf sinnvollen Feinschliff und Neuerungen. Spielerisch sind es definitiv die k.I.-Begleiter, die die größten Änderungen am Spielgefühl bewirken.
Allein durch ihre Anzahl sorgen sie dafür, dass die Gefechte größer werden und epischer wirken. Das Gefühl, der unersetzbare Held zu sein, bleibt aber dennoch bestehen, da der Wirkungsgrad der computergesteuerten Kumpanen, bewusst begrenzt wurde. Dennoch erweisen sich eure Team-Mitglieder durchaus als hilfreich, bspw. wenn die Systeme eures Anzugs auszufallen drohen und sie euch „reaktivieren“.
Davon abgesehen spielt sich Halo 5 angenehm flott und insgesamt schneller als in den Vorgängern, die Kritikern teilweise etwas „zu lahm“ erschienen. Weil das überarbeitete Level-Design deutlich offenere Spielareale beinhaltet, sorgt das angepasste Gameplay aber keineswegs dafür, dass euch ausschließlich wilde Baller-Orgien erwarten. Keine Frage, in den wenigsten Moment, seid ihr von dauerhaftem Kugelhagel gefeit. Da die Level aber immer wieder Möglichkeiten bieten, Gegner zu flankieren, oder aus höher gelegenen Positionen anzugreifen, lässt sich Halo 5 mit praktisch jedem Spielstil erfolgreich in Angriff nehmen. Schleichmöglichkeiten à la Metal Gear Solid sind natürlich nicht zu erwarten.
Neben den Standardgegnern der Allianz, Flood und Promethearn trefft ihr auch regelmäßig auf härtere Brocken, also kleinere und größere Endgegner, die speziell auf den höheren Schwierigkeitsgraden einiges einstecken können. In diesem Punkt bleibt Halo 5 jedoch hinter unseren Erwartungen zurück. Zu oft kämpft ihr wiederholt gegen die gleichen, leicht abgewandelten „Endbosse“, die stets auf die nahezu selbe Art und Weise ausgeschaltet werden können.