Grafisch gehört Dead or Alive 4 wohl zu den zurzeit eindrucksvollsten Xbox 360 Titeln neben Kameo. Zwar werden nun wieder einige Zeitgenossen bemängeln, dass die Charaktere doch eigentlich seit DoA 3 kaum eine optische Veränderung durchgemacht haben, und lediglich ein wenig hoch aufgelöster daher kommen. Doch dies ist auch nicht im Sinne der Entwickler gewesen, denen es viel mehr um eine exzellente Spielbarkeit der Protagonisten ging. Die Umgebungen hingegen, strotzen nur so vor Details und erschlagen den Betrachter beinahe Aufgrund der enormen Vielfalt. Da in den Kämpfen keinerlei Verschnaufpausen möglich sind, dürftet ihr erst in den Replays oder den Betrachter Modi dazu kommen, die phänomenalen Stages zu genießen. Diese haben es wirklich in sich. So kämpft ihr mal in einem shaolinähnlichen Tempel, der in auf einem malerischen Berg liegt, sich über mehrere Etagen, verbunden mit Treppen erstreckt und einen Torbogen mit unglaublich detaillierten Fresken enthält. Affen springen durch die Gegend und man erhält den Eindruck, als befinde man sich wirklich in Nepal oder Tibet.
Ganz anders kommt der Biolab Kern daher. Technisch hoch aufgerüstet, erinnert er an X-Men Filme.
Im Wasserfall Tal tretet ihr auf einer Brücke oder mitten im Bach gegeneinander an. Hier glänzt die Stage mit üppiger Vegetation, kristallklarem Wasser und einem Wasserfall. Postkarten könnten nicht schöner sein.
Im Spielerparadies, welches Las Vegas nachempfunden wurde, herrscht reger Verkehr. Hier heißt es für euch nicht nur aufzupassen, dass euch nicht euer Gegenüber erwischt. Auch Autos bremsen hier nicht. Die Neonbeleuchtung im nächtlichen Spielerparadies, Nebelschwaden und Regen auf dem Asphalt, schaffen eine ganz besondere Stimmung.
Fans des „Jurassic Park“ stürzen sich in den „Experimental Playground“. Dieses kleine Eiland wird von prähistorischen Echsen und Sauriern bevölkert, die für die Spieler jedoch keinerlei Gefahren darstellen. Triceratops, T-Rex und viele mehr laden zum Staunen ein.
Windig wird es dann hoch über einer Millionenmetropole auf dem Tritower Heliport. Hier befindet ihr euch in einer achteckigen Kampfarena, die von Starkstromzäunen abgeriegelt ist. Haltet euch also von den Begrenzungen fern!
Ein wahres Blumenmeer erwartet euch in Kyoto. Hier herrscht die berühmte japanische Kirschenblüte. Tausende Blütenblätter fallen wie Schnee von den Bäumen, während ihr in einer Pagodenanlage kämpft - Wahlweise auch nachts.
Der einzige optische Wermutstropfen ist „Tatami“, eine Art Brett – mehr nicht.
Urlaubsflair kommt hingegen beim Markt am See auf. Händler haben ihre Marktstände mit üppigen Auslagen geöffnet, Möwen ziehen ihre Bahnen durch den Sommerhimmel und alles ist mit Fahnen, Ballons und Wimpeln festlich geschmückt. Doch Vorsicht: Wer dem Händler in die Waren fällt, fängt sich den Zorn der Verkäufer und so manch schmerzhafte Landung ein.
Im innern eines Ninja-Tempels lässt es sich gut kämpfen. Große Attacken auf kleinem Raum stellen selbst Profis vor eine Herausforderung.
Wer Wrestling mag, wird das „D.W.A. Colloseum“ lieben. Diese hochmoderne Kampfarena besticht durch Laser fulminante Lichtspiele. Jeder große DoA Kämpfer möchte hier einmal gewinnen.
Der „Crash Club“ bietet die kleinste aller DoA4 Stages. In einer Art Käfig haut ihr euch ordentlich eins vor die 12.
Last but not least die DoATec Halle. Hier gerieten selbst wir ins Staunen. Große Marmorsäulen, Deckenfresken, schwere Kronleuchter, schmiedeeiserne Tore, Skulpturen und eine gigantische Treppe zeugen von architektonischer Genialität im barocken Stil.
Lediglich ein wenig Anlass zu Kritik lässt die Tatsache, dass die Stages noch immer etwas "eingezäunt" wirken. Zwar sind die Areale deutlich umfangreicher geworden, von kompletter Freiheit darf leider noch nicht gesprochen werden.
Wer sich nun Sorgen macht, dass DoA4 –wie ein Großteil der anderen 360 Titel- zu einer Offline-Ruckelorgie verkommt, der wird schnell eines Besseren belehrt. Geschmeidige 60 Frames sind jederzeit an der Tagesordnung. Beeindruckend ist auch die (weibliche) Physik von DoA4.