Test: Mass Effect

Der Weltraum.... unendliche Weiten!
Schon in einigen Spielen war es möglich, fremde Welten zu bereisen und diese zu erkunden, doch noch nie in diesem Ausmaß. Zeigt die intergalaktische Sternenkarte zu Beginn noch wenige Cluster an, steigt die Anzahl der zu besuchenden Sonnensysteme im Spiel stark an. Zwar kann man pro Sonnensystem im Schnitt auf nur einem Planeten landen, dennoch lassen sich die anderen mit Hilfe der X-Taste auf Hinweise oder Bodenschätze scannen. Wie viele Planeten genau zu bereisen sind, ist auch nach einwöchigem Test nicht konkret zu sagen. Eins steht jedoch fest: Mass Effect bietet eine enorme Auswahl an teilweise gigantisch großen Schauplätzen, die abwechslungsreich und mit unglaublicher Detailverliebtheit gestaltet wurden. Allein der erste Besuch auf der proteanischen Zitadelle, einer riesigen Raumbasis, nimmt schon schätzungsweise 4-5 Stunden in Anspruch, vorausgesetzt man hält sich strikt an das Mainquest, also an die Hauptaufgaben. Nebenmissionen warten an jeder Ecke und so schlichtet ihr schon einmal den einen oder anderen Streit, oder werdet zum Schmuggler illegaler Waren.

Bemerkenswert ist auch hier wiederum die Fülle an Interaktionsmöglichkeiten und Variationen in der Storyline. Lehnt ihr das Schmuggelangebot ab? Nehmt ihr es nur zum Schein an und übergebt die Schmuggelware dem zuständigen Sicherheitsdienst? Führt ihr es aus und verschafft euch damit gute Beziehungen zu weiteren zwielichtigen Gestalten um eventuell später den ganzen Schmuggelring auffliegen zu lassen? Fragen über Fragen und diese stehen fast ständig an und verändern den Lauf der Geschichte nachhaltig. Zwar ändert sich nicht der Hauptverlauf des Spiels, jedoch können eure Entscheidungen viele Feinheiten im Spiel beeinflussen. Man erhält ständig ein Feedback seiner Taten, was die Welten und die Bewohner noch realistischer und lebendiger erscheinen lassen.


Irgendwo hat alles einen Haken, auch wenn man diesen bei Mass Effect mit der Lupe suchen muss. Gelegentlich fällt auf, dass die hochauflösenden Texturen getreamt werden, soll heißen, sie werden sichtbar nachgeladen. Dies tritt besonders beim Neustart einer Mission oder beim Laden eines Speicherpunktes auf. Hintergrund und großer Vorteil dieses Streamings ist die Tatsache, dass Mass Effect fast gänzlich ohne störende Ladezeiten daherkommt. Lediglich wenn man von einem zu einem anderen Punkt im Spiel springt, wird eine schicke Ladeanimation eingeblendet, die sich zudem noch der jeweiligen Umgebung oder Situation anpasst. Das Laden der einzelnen Levels hätte sich sicherlich störender auf das Gameplay ausgewirkt, weswegen wir diesen „Fehler“ eher als Kompromiss einschätzen.

Auch ist die Framerate nicht immer hundertprozentig stabil, was dem opulenten Auftritt von Mass Effect nicht sonderlich entgegenwirkt. Etwas störender sind da schon kleinere verbale Ausrutscher des eigenen Squads, wo schon einmal grundlos gestöhnt wird oder eine weibliche Stimme euren Namen ruft, obwohl weit und breit kein weibliches Wesen in der Nähe ist. Diese kleinen Bugs kommen allerdings sehr selten vor und wahrscheinlich bekommen die meisten Spieler diese gar nicht zu Gehör. Dies zeigt, auf welchem Niveau wir uns hier bewegen. Wer das Fehlen der englischen Sprachausgabe als Manko ansehen möchte, dem sei erklärt, dass dies aufgrund der begrenzten Speicherkapazität einer DVD schlichtweg nicht möglich ist. Zu umfangreich sind die schier endlosen Dialoge.

19.11.2007 : Matthias Brems