Test: Fallout 4

Auf in die Schlacht
Das verkommende Ödland wäre nicht komplett, wenn es keine Gegner zu bekämpfen gäbe. Es gibt wieder viele Widersacher, von der RAD-Kakerlake über dem gewöhnlichen Raider bis hin zur Todeskralle. Und da kommt eine spürbare Verbesserung zur Geltung. Die Kämpfe, insbesondere mit den Schusswaffen sind mittlerweile deutlich direkter. Feuergefechte fühlen sich präziser an und erreichen schon bald Shooter-Qualitäten, so dass das berühmte V.A.T.S.-System kaum noch genutzt werden muss.

Aber auch mit V.A.T.S. sind die Auseinandersetzungen flexibler und flotter als noch in den Vorgängern. Anstatt die Zeit komplett einzufrieren, ist das Geschehen nun in einer Superzeitlupe, weshalb die Trefferchancen für bestimmte Körperregionen langsam wieder schwinden können, weil sich das Opfer gerade hinter eine Deckung bewegt. Egal ob mit oder ohne taktischer Ansicht, die Kämpfe machen verdammt viel Spaß und sind besonders in den höheren Schwierigkeitsgraden zudem noch sehr herausfordernd. Nicht selten verzweifelten wir an einer Horde Supermutanten oder einem riesigen Monster (Behemoth).



Intelligenz – künstlich und dumm

Recht früh im Spiel steht der Schäferhund Dogmeat an der Seite des Helden. Später können noch andere Begleiter ausgewählt werden, aber ob man das auf Dauer will ist jedoch eher fraglich. Sie lenken zwar hin und wieder die Gegner vorteilhaft ab und sind perfekte Packesel um mehr Loot zu tragen, meistens rauben sie einem aber den letzten Nerv. Die KI der Begleiter ist derart unterentwickelt, dass man sie am Liebsten an Ort und Stelle erschießen möchte. Entweder stehen sie im Weg und blockieren einen Gang oder sie stürmen los obwohl man gerade vorsichtig einen Schritt nach dem anderen macht.

Technische Schwächen zeigen sich natürlich auch durch Bugs und Glitches. Nach weit über 80 Spielstunden sind uns einige Fehler untergekommen. Mal wird ein Gegner einfach von einem Ort zum anderen teleportiert oder Figuren verlieren ihren Kopf und stehen trotzdem weiter in der Gegend herum. Keiner der Fehler sorgte aber für eine Unspielbarkeit.

Zugegeben: Es dürfte besser sein und man sollte auch nicht einfach sagen: „Das ist Bethesda, die dürfen das.“ Aber die Probleme halten sich im Rahmen und stören nur selten. Die Gamebreaking-Bugs sind uns glücklicherweise bisher noch nicht untergekommen und da wir das Spiel auf einer externen Platte installiert haben, blieben wir größtenteils auch von Framerate-Einbrüchen verschont. So jetzt schnell auf Holz geklopft und weiter im Text.

27.11.2015 : Marc Schley